St. Johannes Nepomukkirche

Geschichtlicher Ursprung

Vom Jahre 650 an wirkten die ersten Glaubensboten aus Irland und England am Niederrhein und im Münsterland: St. Willibrord (+739), Suitbert, Lebuin und die Gebrüder Ewaldi, Bernrad und St. Liudger, erster Bischof von Münster (+809).
In Steinfurt, über der germanischen Opferstätte an der Aa, wo heute die Große Kirche steht, wurde das erste christliche Heiligtum errichtet. Das Jahr 1000 bedeutet nicht das Ende der Christianisierung, sondern markiert den eigentlichen Anfang. Denn das beginnende Hochmittelalter brachte Städtegründungen mit einem großen Bevölkerungszuwachs, die Gründung von Schulen, das Wirken von Orden und eine starke Entwicklung des christlichen Lebens.

Die eigentliche 1200jährige Bistumsgeschichte beginnt nicht mit der Bischofsweihe Liudgers im Jahre 805, sondern greift weiter zurück auf die erste Erwähnung des mutmaßlich ersten Kölner Bischofs Maternus im Jahre 313. Denn der erst 1821 zum Bistum Münster gekommene Niederrhein wurde bereits in der Spätantike christianisiert. Der Rhein bildete jahrhundertelang eine fast unüberwindliche Scheide für Zivilisation, Kultur und Religionsformen.

Das Kirchspiel Steinfurt, das anfangs nur einzelne Gehöfte umfassend, gehörte noch zur Mutterpfarre Wettringen. Auf der Burg wird 1222 die Johanneskapelle erstmals urkundlich erwähnt. Die Burgsteinfurter Johanniter Niederlassung ist um 1190 von dem Edlen Rudolf von Steinfurt und seinem Bruder, dem münsterischer Dompropst Bernhard begründet worden. Im 12, - 14. Jahrhundert entsteht um die Burg der Edlen von Steinfurt die Stadtsiedlung.

Der Herr von Steinfurt bestellte im Jahre 1270 die Johanniter von der Kommende für die Pfarrseelsorge. 1388 bekamen sie auch das Patronatsrecht für die Kleine Kirche. Steinfurt war damals durch zahlreiche kirchliche Feste und Prozessionen der Mittelpunkt des religiösen Lebens eines größeren Gebietes, berichtet das Diözesanarchiv. 1544 führte Landesherr Graf Ludwig II. die lutherische Lehre auch in Burgsteinfurt ein. In der Folgezeit beschränkte sich das kirchliche Leben der Katholiken im Wesentlichen auf den Kommendenbezirk. Hier konnten sie in der Kapelle ihre Gottesdienste feiern. Von 1687 - 1810 gab es dort eine katholische Pfarre.
Die endgültige Regelung der Steinfurter Kirchenverhāltnisse erfolgte im Jahre 1716 durch einen Vertrag des Fürstbischofs Franz Arnold von Münster mit der Gräfin-Witwe Isabella Justina von Steinfurt. Das Grafenhaus von Burgsteinfurt überließ der katholischen Gemeinde das Gelände des jetzigen Kirchplatzes und Begräbnisplatzes.
Der Fürstbischof von Münster, Clemens August von Bayern, ließ an dieser Stelle die Pfarrkirche, das Pastorat und eine Schule erbauen. Mit der wiedererworbenen Religionsfreiheit und der eigenen neuen Kirche begann im Jahre 1724 für die katholische Gemeinde Burgsteinfurt eine neue Zeit.

St. Johannes Nepomuk
Friedhof 8
48565 Steinfurt